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Autor: | Kraft, Karin | |
Keywords: | Naturheilkundliche Behandlungskonzepte, Naturheilkunde, Natural Healing, Naturopathy, Naturheilverfahren, rheumatoide Arthritis, Rheuma | |
Abstract: | Informationsschrift für Therapeuten zum Behandlungskonzept: rheumatoide Arthritis | |
Copyright: | Privatdozentin Dr. med. Karin Kraft, 1999 | |
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Naturheilkundliche
Vorstellungen und Therapieangebote zur rheumatoiden Arthritis
Einleitung
Kategorie
1: Allgemeine Regulationsverbesserung
Kategorie
2: Entzündungshemmung und Schmerzlinderung
Kategorie
3: Umstimmende Therapieformen
Kategorie
4: Bewältigungsstrategien
Publikationsliste
von Privatdozentin Dr. med. Karin Kraft, Klinik
"Moorbad" Bad Doberan
Einleitung
Grundlagen
und Therapien
Ätiologie und Pathogenese: Bei der rheumatoiden Arthritis
spielen die genetische Disposition und Autoimmunmechanismen eine Rolle.
Bis zu 70% der Patienten haben das HLA-Antigen DR 4. Die Ätiologie
ist unbekannt, es wird eine Beteiligung der T-Zellen diskutiert, einige
Ergebnisse sprechen aber auch für weitere, T-Zell-unabhängige
Faktoren. Neben den immunologischen Faktoren werden zusätzlich ökonomische,
psychosoziale und geschlechtsspezifische Faktoren diskutiert. Grundlegend
ist die Synovialitis, die zur Arthritis, Bursitis und Tendovaginitis, fakultativ
zu extraartikulären Organmanifestationen führt. Man vermutet,
daß durch virale oder bakterielle Antigene eine Immunreaktion mit
entzündlicher Infiltration der Gelenkschleimhaut initiiert wird. Im
Zentrum der immunologischen Reaktion steht die Interaktion von Lymphozyten
und Monozyten mit Produktion von proinflammatorischen Zytokinen (IL-1,
IL-6, TNF-alpha) usw.), Immunglobulinen und Autoantikörpern gegen
das Fc-Fragment des IgG.
Die Patienten klagen über unspezifische Allgemeinsymptome, Polyarthritis
mit Ausnahme der distalen Interphalangealgelenke II IV sowie BWS/LWS, Karpaltunnelsyndrom.
Rheumaknoten finden sich in 20% der Fälle, extraartikuläre Organmanifestationen
sind relativ selten.
Prognose: Es lassen sich Subgruppen von Patienten unterscheiden,
die einen unterschiedlichen Krankheitsverlauf zeigen und möglicherweise
auch unterschiedlich auf bestimmte Therapieprinzipien ansprechen. Für
einen aggressiven Verlauf sprechen eine hohe initiale Entzündungsaktivität,
Arthritis in mehr als 20 Gelenken bei Erstmanifestation, junges Alter des
Patienten, Nachweis eines hochtitrigen Rheumafaktors, Nachweis von extraartikulären
Manifestationen Bei 1/3 der Patienten kommt es nach Jahren zu invalidisierenden
Gelenkveränderungen. Die Lebenserwartung kann durch Komplikationen
vermindert sein.
Eine Kausaltherapie gibt es bisher nicht. Wichtig ist eine aggressive, auch immunsuppressive medikamentöse Therapie in den ersten beiden Jahren der Erkrankung nach Diagnose, sonst droht eine Destruktion der betroffenen Gelenke. Der Patient muß möglichst rasch wieder bewegungsfähig werden (physikalische Therapie), sonst kommt es zu Schrumpfungen der Gelenkkapseln und Muskelatrophie. Mit den bislang zur Verfügung stehenden Therapieprinzipien ist es möglich, eine Verlangsamung der Progression zu erreichen, langjährige Remissionen oder ein Wiederaufbau des zerstörten Knorpels wurden nicht erreicht.
Naturheilkundliche Vorstellungen und Therapieangebote
Die oben stehenden Grundlagen sind auch Ausgangspunkt naturheilkundlicher Überlegungen und Therapieansätze. Allerdings spielen regulationsmedizinische Denkansätze im Gegensatz zu den allgemein akzeptierten Verfahren eine größere Rolle. Prinzipiell lassen sich die Verfahren in folgende Kategorien einordnen:
Kategorie 1: Verbesserung der allgemeinen und der lokalen Regulation ( z. B. vegetative Regulation, Regulation von Gelenkspiel oder Muskeltonus), damit Beeinflussung der Entzündungsbereitschaft, verminderte Zufuhr und gesteigerter Abtransport von entzündungsfördernden bzw. vermehrte Zufuhr von entzündungshemmenden Substraten, Übungs- und Trainingseffekte.
Kategorie 2: Beeinflussung der Bildung von entzündungsfördernden und -hemmenden Substraten, schmerzlindernde Maßnahmen
Kategorie 3: Unspezifische Immunmodulation als Versuch, in die (bisher unbekannte) Pathogenese einzugreifen.
Kategorie 4: Copingstrategien (Bewältigungsstrategien)
Die nachfolgenden naturheilkundlichen Verfahren wurden den betreffenden Kategorien zugeordnet, Überschneidungen sind durchaus vorhanden.
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