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Das Online-Magazin
des DATADIWAN
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Ausgabe Nr. 2 / November 1998 - ISSN 1435-1560
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Autor: | Dr. Manfred Weckenmann | |
Keywords: | Methodologie, Methodology, monophasische prospektive Einzelfallstudie, single-case studies, Wirksamkeitsnachweis, Naturheilkunde, Naturopathy, unkonventionelle Therapierichtungen, randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie, Wahrscheinlichkeit | |
Abstract: | Man sollte die große Erfahrung nutzen, eine Wahrscheinlichkeit zu berechnen, wie ein Krankheitsverlauf im individuellen Fall verlaufen wird. Verläuft sie anderes, fand eine erfolgreiche Therapie statt. Danach kann studiert werden, welche Faktoren dafür ursächlich waren. | |
Copyright: | Patienteninformation für Naturheilkunde e.V., Berlin 1998 | |
Kann man aus einer hinreichend großen Gruppe von Patienten gleicher Diagnose, z.B. Coloncarcinom-Patienten, den interindividuellen Einfluß der einzelnen Merkmale der Patienten und ihrer Krankheit auf das mittlere Überleben von Jahr zu Jahr errechnen?
Zum Beispiel:
Geschlecht verbessert bzw. verschlechtert die Lebenserwartung im 1.
Jahr um X1 % im 2. Jahr um Y1 %
usw.
oder Stadium I verbessert im 1. Jahr um X2 %,
im 2. Jahr um Y2 % .... Stadium IV verschlechtert
im 1. Jahr um X3 % und im 2. Jahr um Y3
%
usw.
Man müßte dies für alle nur denkbaren Merkmale errechnen, sei es die bekannten (Histologie, Metastasierung usw.), sei es konstitutionelle Fragen (Komplexion, Anamnesefragen Steiners, Ergotropie, Trophotropie, Morgen/Abendtyp usw.) oder seien es soziologische Fragen (verheiratet, Herkunftsland usw.).
Daraus könnte man für den.individuellen Fall eine Prognose errechnen.
Beispiel:
Nach 2 Jahren würde dieser Patient zu 80 % Wahrscheinlichkeit
verstorben sein.
Lebt nun der Patient unter einer bestimmten Therapie nach 2 Jahren, so hat die Prognose den Irrtumgsgrad von 0,8, ist er gestorben, so war sie um 0,8 zurecht.
Man könnte nun zur Sicherheit vielleicht die Größe einer
Grauzone errechnen oder bestimmen. Jetzt könnte man mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit sagen, ob der Verlauf des Patienten der Erwartung nicht
entspricht. Danach kann man studieren, welche Faktoren bzw. Therapien dafür
ursächlich sein könnten.
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