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Das Online-Magazin
des DATADIWAN
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Ausgabe Nr. 1 /
März 1998 - ISSN 1435-1560
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Zusammenfassung:
Der Artikel beschreibt die Funktionsweise des Kirlian-Gerätes. Ein Bauplan für den Selbstbau mit technischen Daten ist angefügt. Es wird erwähnt, daß die Kirlian Fotografie in der medizinischen Diagnostik eingesetzt wird und daß mit dem Kirlian-Gerät nicht die Aura fotografiert werde kann. Angefügt ist eine umfangreiche Literaturliste, eine Adressenliste und eine Liste mit Patenten. Summary: This article describes how the Kirlian machine functions. A construction plan including all technical data for the home builder is included. It is mentioned that Kirlian photography is used for medical diagnostic purposes and that the Kirlian machine does not make pictueres of the aura. Additionally, an extensive literature list, address list, and patient list are included. Schlüsselwörter: Kirlian, Kirlian-Fotografie, Kirlian-Gerät,
Aura, Aura-Fotografie, Korona, Hochspannungsfotografie, Meridiane
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Die Korona ist nicht die Aura
Die Korona, die man dann auf dem Bild sieht, hat eine gewisse Ähnlichkeit
damit, wie sich manche Menschen die Aura vorstellen. Sie ist aber in keinem
Fall die Aura, da es sich nur um Hochspannungs-Büschelentladungen
handelt. Es würde auch niemand von einer Aura sprechen, wenn er einen
elektrischen Schlag an einer Türklinke durch statische Aufladung bekäme.
Auch "tote" Objekte wie z.B. Münzen bilden ebenso sehr schöne
Koronaentladungen während elektrische Nichtleiter (Isolatoren, z.B.
Kunststoffen) keine Koronaentladung erzeugen. Bei einem Blatt, z.B. von
einem Baum, das frisch ist, entsteht eine schöne Koronaentladung,
die aber verschwindet, wenn es vertrocknet, da die Feuchtigkeit verdunstet
und damit die elektrische Leitfähigkeit stark abnimmt. Würde
die Kirlianfotografie tatsächlich das abbilden, was Hellsichtige als
Aura sehen, dann müßten auch elektrische Nichtleiter ein Kirlian-Bild
ergeben, denn Hellsichtige berichten auch von Steinen, daß um diese
eine Aura zu sehen wäre.
Medizinische Diagnostik mit Kirlian-Fotografie
Werden beispielsweise von den Fingerspitzen eines Menschen Kirlian-Aufnahmen
gemacht, sieht man hier Intensitätsunterschiede der Koronaentladungen.
Diese dürften auf die unterschiedliche Leitfähigkeit der Hautbereiche
zurückzuführen sein. Hier wurde zuerst von Peter Mandel ein Zusammenhang
mit den Meridianen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und Akupunkturlehre
hergestellt. Ein Teil der Meridiane endet in den Fingern und den Zehen.
Jedem Meridian sind bestimmte Organe zugeordnet. Ist ein Meridian nicht
im Gleichgewicht, scheint dies eine Änderung der Leitfähigkeit
an dem entsprechenden Hautpunkt zu bewirken. Dies sieht man dann an einer
veränderten Koronaentladung. Daher wird versucht, aus den Kirlian-Aufnahmen
Rückschlüsse auf den Zustand eines Meridians zu ziehen. Die Kirlianfotografie
wird auch als medizinisches Diagnoseverfahren eingesetzt, allerdings sind
Eindeutigkeit und Reproduzierbarkeit gering.
Kirlian-Gerät
Achtung Kirlian-Geräte können bei unsachgemäßen
Umgang lebensgefährlich sein !!
Beachten sie die bestehenden Gesetze, z.B. VDE, EMV etc.
Im Betrieb muß auf jeden Fall eine direkte Berührung mit
der Sekundärseite der Zündspule verhindert werden!!!
Mit dem Kirlian-Gerät lassen sich Kirlian-Fotos erstellen. Es
besteht aus folgenden Funktionsgruppen: Netzteil, Frequenzgenerator, Taster,
Leistungsendstufe, Zündspule, Metallplatte und Isolator.
Netzteil: Es stellt die Spannungen für die Zündspule
und für den Frequenzgenerator bereit.
Frequenzgenerator: Er erzeugt eine einstellbare Frequenz von
ca. 53Hz bis 1,3 kHz mit einem einstellbaren Impulspausen-Verhältnis
von 1,25% bis 90%.
Taster: Durch betätigen des Tasters wird die Leistungsendstufe
aktiviert. Es entstehen die Korona-Entladungen. Aus Sicherheitsgründen
habe ich einen Taster gewählt.
Leistungsendstufe: Sie verstärkt die Signale des Frequenzgenerators
und steuert die Zündspule an.
Zündspule: Durch den Rechteckimpuls der Leistungsendstufe
transformiert die Zündspule die Eingangsspannung von ca. 17V auf 20
000 bis 30 000 V.
Funktionsweise der Schaltung
Der Frequenzgenerator ist mit einen modernen leistungsfähigen
Oerationsverstärker aufgebaut. Er hat eine hohe Slewrate. Hierdurch
kann eine hohe Flankensteilheit des Rechtecksignals erreicht werden. Um
so höher die Flankensteilheit an der Zündspule ist um so höher
ist die Ausgangsspannung.
R1 und R2 erzeugen eine Hilfsspannung. Dadurch ist ein asymmetrischer
Betrieb des OPs möglich. ie Einstellung des Impulspausenverhältnisses
ist unabhängig von der Frequenz und umgekehrt. Die Impulspausenverhältniseinstellung
geschieht durch das P2. Das Laden, von C1 geschieht über R5, P2 (rechter
Teil), D2, IC1, Pin 6 =15V und das Entladen über R5, P2 (linker Teil),
D1, IC1, Pin 6=0V. R4 begrenzt die Impulslänge auf max. 90%. Bei einer
hohen Frequenz würde bei einer noch höheren Impulslänge
sich die Leistung der Zündspule reduzieren. Mit P1 wird die Frequenz
eingestellt. Mit R3 und R6 wird der Frequezbereich gegrenzt. Durch R1 und
R2 liegt die linke Seite von C1 fest an einer Spannung von 7,5V. Der OP
vergleicht seine Eingangsspannungen. Wenn die Spannung an Pin 3 höher
als an Pin 2 ist, liegt am Ausgang, Pin 6, volle 15V an. Bei hohen Frequenzen
ist der Spannungshub an C1 niedrig, da die Referenzspannung die an Pin
3 anliegt schnell erreicht wird und bei niedrigen Frequenzen ist der Spannungshub
groß. Über S1 gelangt das Rechtecksignal auf die beiden selbstsperrenden
MOS-FET-Leistungstransistoren T1 und T2. Da sie mit einen sehr steilflankigen
Rechteckimpuls angesteuert werden und der Drain-Source-On-Widerstand nur
bei 0,55 Ohm liegt brauchen die beiden Transistoren keinen Kühlkörper!
ZD1 & ZD2 schützen T1 & T2 vor zu hohen Spannungen der Zündspule.
Durch die Rechteckspannung an der Zündspule entsteht auf der Sekundärseite
eine Spannung von ca. 20 000 bis 30 000V. Es entsteht aber auch an der
Primärseite der Zündspule eine Selbstinduktionsspannung von mehreren
hundert Volt. Aus diesen Grunde muß man auch Hochspannungstransistoren
zur Ansteuerung benutzen. Würde man die primärseitige Selbsinduktionsspannung
z.B.. auf 20V durch eine Z-Diode begrenzen würde auf der Sekundärseite
kaum noch eine Spannung entstehen, da die Energie in die Z-Diode abfließt.
R7 und F1 schützen den Anwender etwas falls er doch einmal direkt
mit der Zündspannung in Berührung kommen sollte. R7 muß
ein Leistungswiderstand, ca. 1 bis2 W, sein, da hier die Kappen des Widerstandes
einen höheren Abstand haben. So ist sichergestellt daß kein
Funkenüberschlag stattfindet. Evtl. ist es auch sinnvoll mehrere Widerstände
in Reihe zu schalten. Der Leistungsteil des Netzteils ist klassisch aufgebaut,
F3, Tr. F2, D5 ... D8, C4. Um eine hohe Flankensteilheit der Rechteckspannung
zu erhalten und um eine hohe Störspannungsfestigkeit des Frequenzgenerators
zu erreichen wurde eine Betriebsspannung von 15V für den Frequenzgenerator
gewählt Da diese Spannung bei voller Belastung das Leistungsteil des
Netzteils nicht liefert wird mit einer Kaskadenschaltung, C5, D4, D3, C3,
die nötige Spannung erzeugt. C2 verhindert ein evtl. HF-Schwingen
von IC2. C2 muß sehr nah an IC2 sein. P1 & P2 & S1 sollten
aus Sicherheitsgründen unbedingt eine Kunststoffachse bzw. Kunststoffknopf
haben. Anstelle von IC1 und T1 & T2 können auch andere Bauteile
benutzt werden, wenn sie auch entsprechend gute elektrische Eigenschaften
besitzen. Durch die Erhöhung der Spannung an der Zündspule erhöht
sich auch die Zündspannung. Der Erhöhung sind leider Grenzen
gesetzt.
1. Die Zündspule wird zu heiß und brennt durch. Läßt
sich z.T. durch Kühlung etwas verhindern.
2. Die Hochspannung kriecht außen an der Zündspule entlang.
Dies läßt sich z.T. dadurch verhindern, das die Zündspule
in Öl getaucht wird. Rizinusöl, in der Apotheke erhältlich,
geht hier sehr gut, da es einen sehr hohen Dieelektrizitätsfaktor
haben soll. Evtl. reicht auch billiges Sonnenblumenöl. Destilliertes
Wasser wäre evtl. auch möglich. Es hätte den Vorteil, das
es gut kühlt. Man müßte aufpassen, daß keine Knallgase
entstehen. Eigene Versuche mit Betriebsspannungen von 36V (9 fache Leistungsaufnahme
im Verhältnis zu 12V) und Rizinusöl waren erfolgreich. Auf die
Dauer mußten aber ein paar Autozündspulen durch Überlastung
ihren Geist aufgeben. Vorteilhaft sind auch Hochleistungszündspulen,
blau und rot markiert. Am preiswertesten sind Zündspulen auf dem Schrottplatz.
Fragen Sie aber dort auf keinen Fall nach einer Quittung. Die Schaltung
wird am besten in ein Kunststoffgehäuse eingebaut. Der Deckel des
Gehäuses ist vorteilhafterweise der Isolator unter dem die Metallplatte
geklebt oder geschraubt wird. Nur Kunststoffschrauben verwenden!
Die Metallplatte sollte ungefähr eine DIN A4-Blatt-Größe
haben, sie wird an F1 angeschlossen. Als Leitung sollte man hier Autozündkabel
benutzen. Von der Zündspule zu R7 sollte man Autozündkabel benutzen,
denn sie haben schon den passenden Stecker für die Zündspule.
Die Hochspannung bewirkt, daß an scharfen Kanten Hochspanungsentladungen
(Koronaentladungen) entstehen. Dies führt zu ungewollten Verlusten.
Daher sollten scharfe Kanten vermieden werden oder wenn dies nicht möglich
ist diese z.B. mit einem Kleber, wie er bei Heißklebepistolen benutzt
wird, isolieren.
Funktionsprüfung
Im Dunklen Raum nimmt man z.B. einen Metall-Löffel in die Hand,
drückt den Taster, gedrückt halten, und berührt mit dem
Löffelstiel den Isolator, in dem Bereich wo darunter die Metallplatte
ist. Sie müßten jetzt blaue Koronaentladungen um die Löffelstielspitze
sehen und ein Summen hören. Durch verändern der Frequenz und
des Impulspausenverhältnisses verändert sich die Koronaerscheinung
und das Summen.
Wenn sie jetzt ein Stück s/w-Fotopapier zwischen dem Isolator
und der Löffelspitze legen werden die Koronaentladungen, durch die
elektrisch leitenden Silberkristalle im Fotopapier, noch schöner.
Die Zündspule erzeugt nicht nur eine Hochspannung, sondern auch eine
Hochfrequenz. Diese Hochfrequenz bewirkt, daß die hochfrequente Hochspannung
nicht innerhalb eines Leiters fließt sondern auf der Oberfläche,
Skin-Effekt. Dies hängt mit dem Induktionsgesetz zusammen. Nur durch
die Hochfrequenz bzw. Wechselspannung ist es möglich, daß scheinbar
ein Strom durch den Isolator fließt. Die Metallplatte, der Isolator
und das was auf dem Isolator liegt bilden einen Kondensator. Durch den
Isolator hindurch wirken elektrische Felder, die bewirken, daß Ströme
fließen können. Bei der Koronaentladung fließt ein Strom
von einigen 100µA durch Sie, aber hauptsächlich auf Ihrer Oberfläche.
Durch den Löffel hat sich der Übergang auf Sie auf eine große
Fläche verteilt. Deshalb haben Sie auch kein Kribbeln verspürt.
Stellen Sie P1 und P2 auf eine kleine Koronaentladung ein.
Jetzt der Versuch ohne Löffel. Legen Sie einen Finger auf den
Isolator und betätigen Sie mit der anderen Hand den Taster kurz. Jetzt
haben Sie ein kribbeln gespürt. P1 und P2 können Sie jetzt langsam
verändern. Sie bilden mit der Luft und dem Leitungsnetz auch einen
Kondensator. Hierdurch ist der Wechselstromkreis geschlossen auch wenn
Sie gut isoliert sind. Wenn Sie sich erden, z.B.. in dem Sie sich mit Schutzleiter
verbinden, und den Versuch wiederholen fließt ein viel höherer
Strom. Dies kann schon sehr unangenehm sein. Folgendes sollten Sie auf
keinen Fall machen, sich erden und eine Metallplatte oder ähnliches
auf den Isolator legen und dann das Kirlian-Gerät starten und die
Metallplatte dann anfassen. Sie bekämen einen fürchterlich geballert!!!
Durch die Metallplatte entsteht ein Kondensator mit einer wesentlich
höhere Kapazität als vorher Ihr Finger gebildet hat, Höhere
Kapazität bedeutet höheren Strom.
Das erste Kirlian-Foto
Legen Sie im Dunkeln s/w-Fotopapier auf den Isolator und hierauf legen
Sie Ihren Finger. Nun betätigen Sie den Taster für ca. 1 bis
3 Sekunden. Das Fotopapier dann in den Entwickler, Stoppbad und dann den
Fixierer. Mit Fotofilm geht es fast genauso, aber die Belichtungszeit ist
viel kürzer. Ein Fotofilm ist wesentlich empfindlicher als Fotopapier.
Wenn Sie ein Blatt vom Baum aufnehmen wollen, müssen Sie das Blatt
erden, denn seine Fläche ist zu klein um ein ausreichend großen
Kondensator zu bilden. Damit es eben aufliegt ist es sinnvoll z.B. eine
Glasplatte auf das Blatt zu legen.
Material für s/w-Kirlian-Fotos
Entwicklerschale, Wässerungsschale bzw. Wassereimer, Einbadentwickler,
Papierzange, Wasserabstreifer, Dunkelkammerlampe rot oder gelbgrün,
s/w-Fotopapier
Entwicklungsvorgang
Das belichtete Fotopapier wird in die Entwicklerschale gelegt. Fotopapier
etwas bewegen. Fotopapier nach ca. einer Minute in einen Eimer Wasser stecken
und dort auch etwas bewegen und nach ca. 5 Minuten entnehmen. Bei Bedarf
das Fotopapier in ein Fixierbad stecken. Fotopapier auf die Leine zum Trocknen
hängen. Eine andere Möglichkeit Kirlian-Fotos zu erstellen besteht
darin die Koronaentladungen mit einen ganz normalen Fotoapparat, vorzugsweise
mit Stativ, zu fotografieren.
Sicherheitsmaßnahmen
Das Kirlian-Gerät, das im Betrieb Ozon erzeugt, nur in trockenen
und gut belüfteten Räumen nutzen. Gerät von Kindern und
ungeschulten Personen fernhalten.
Menschen mit schwachen Herz oder Herzschrittmacher sollten das Kirlian-Gerät
meiden, es besteht sonst Lebensgefahr!!!
Warnhinweisschild anbringen:
"Achtung Hochspannung Lebensgefahr bei unsachgemäßen
Gebrauch. Personen mit schwachen Herz oder Herzschrittmacher dürfen
dies Gerät nicht benutzen."
Hannover, 27. Februar 1998 |
Norbert Moch
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Artikel:
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