Das Online-Magazin des DATADIWAN
Ausgabe Nr. 1 / März 1998 - ISSN 1435-1560 
 
Kurzmeldungen
 
Die Heilkraft des Lachens (Psychoneuroimmunologie)
von Marco Bischof

Seit der amerikanische Arzt und Publizist Norman Cousins in seinem Buch "Anatomy of an Illness" 1979 schrieb, Lachen habe eine entscheidende Rolle in der Heilung seiner schweren rheumatischen Wirbelsäulenerkrankung (Spondylitis) gespielt, hat die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Heilkraft von Lachen und Humor stetig zugenommen. In Amerika gibt es einen Boom der Humortherapeuten; die Welle der  Clown-Doktoren, vor allem in Kinderkliniken tätig, hat ja auch längst Deutschland erreicht. Seit Juni 1994 ist in Wiesbaden der Verein "Die Clown-Doktoren" tätig, die Kinderkliniken in der Umgebung mit guter Laune versorgen. In Basel erscheint das "Humor-Magazin" mit dem Untertitel "Lachen in Forschung und Alltag", das über ‘humorzentrierte Initiativen’ in aller Welt berichtet und ‘konsequent humorbezogene Heilmethoden’ fordert. Bereits haben erste Fachkongresse für das junge Fach der Gelotologie (Lachforschung) stattgefunden, so 1997 und 1998 an der Messe Basel zum Thema "Humor in der Therapie - die Heilkraft des Lachens". Doch wie diese Tagungen zeigten, sind zwar die positiven Wirkungen des Frohsinns einleuchtend und auch empirisch belegt, doch gibt es erst wenige Untersuchungen, die wissenschaftlichen Standards genügen und die Wirkungen klar beweisen. Eine von ihnen zeigt z.B., daß Humor, eine positive Einstellung und Stimuli wie z.B. humorvolle Filme tatsächlich das Immunsystem stärken können (Dillon, K.M., et al., Positive emotional states and enhancement of the immune system, Int. Journal of Psychiatric Medicine 15 (1): 13-17, 1985). Leider beschränken sich die Clown-Doktoren auf Kinderkliniken. In den USA hat Patch Adams (siehe Rezension seines Buches "Gesundheit!) schon vor vielen Jahren erkannt, daß Erwachsene Humor mindestens genauso nötig haben.

Quellen:
Townsend: Letter for Doctors & Patients, No.159, Oktober 1996, S.41; Die Zeit, Nr.44, 24.Oktober 1997, S.47; Neue Zürcher Zeitung, Nr.233, 8.Oktober 1997, S.26; Tagesspiegel 12. Januar 1998.
 

Schokolade als Droge (Phythotherapie)
von Marco Bischof

Eine ganze Reihe vertrauter Nahrungsmittel sind in den letzten Jahren als Drogen ‘entlarvt’ worden, darunter Milch (sie enthält opiatähnliche Stoffe) und Schokolade. Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, daß Schokolade süchtig machen kann. Doch erst seit kurzem ist auch aufgedeckt worden, woran das liegt. Es wurde nämlich das Lipid (fettähnlicher Stoff) Anandamid und zwei seiner chemischen Analoge in der braunen Süßigkeit gefunden, das auch schon in  der Kakaofrucht vorhanden ist. Anandamid (wohl abgeleitet vom Sanskrit-Wort ‘ananda’, Wonne) ist ein natürlich im Gehirn vorkommender Transmitter, der von Nervenzellen freigesetzt und an die selben Rezeptoren gebunden wird wie das Tetrahydro-Cannabinol, der Wirkstoff von Haschisch und Marihuana. Dadurch hat es eine ähnliche Wirkung wie diese Drogen, die u.a. eine erhöhte Empfindsamkeit, Euphorie und Halluzinationen bewirken, Angstgefühle reduzieren können und Krämpfe und Entzündungen hemmen. Normalerweise wird Anandamid im Körper schnell abgebaut, doch die beiden Analoge, N-Oleoylethanolamin und N-Linoleoylethanolamin, verzögern seinen Abbau durch Enzyme und verlängern dadurch seine Wirkung. Möglicherweise verstärkt der erhöhte Anandamidspiegel auch zusätzlich die Wirkung weiterer anregender Bestandteile des Kakaos, wie z.B. des Koffeins und Theobromins. Bei der Schokolade spielen außerdem noch die Inhaltsstoffe der Milch eine Rolle (siehe oben).

Quellen:
Zeitschrift für Phytotherapie 18 (2): 81-82, 1997; The Sciences 37 (4): 5, 1997.
 

Firma TransAltec AG für Wissenstransfer auf dem Gebiet der "Freien Energie" und umweltfreundlicher Technologien in der Schweiz gegründet
von Marco Bischof

Am 16.Januar 1998 wurde in Zürich die Firma TransAltec AG mit einem Aktienkapital von 130.000,-Schweizer Franken gegründet, die sich dem Transfer alternativer Technologien, speziell im Bereich von Energie- und Umwelttechnologien, widmen will. Zur Zeit werden noch bis zum Erreichen einer Limite Aktien mit einem Nominalpreis von 10,- SFr. zu einem Emissionspreis von SFr. 60,- frei verkauft. Die Firma will umweltfreundliche, dezentrale und lebensbejahende Alternativen in diesem Bereich fördern und verbreiten und zwischen Forschern und Erfindern, Herstellern, Händlern und Vertreibern und den Anwendern neuer Technologien vermitteln. Sie setzt sich insbesondere für Technologien ein, die nach den Vorstellungen ihrer Erfinder auf einer Ausnutzung der sogenannten "Freien Energie" beruhen, die den gesamten Raum erfüllen soll und sozusagen "umsonst" zu haben ist. Es gibt eine Reihe von Prototypen sogenannter "Konverter", die mit der Hilfe neuer elektrostatischer, magnetischer und anderer Effekte diese Raumenergie in elektrische Kraft oder eine andere Form nutzbarer Energie umwandeln sollen. Die Gruppe der Firmengründer hat bereits 1995 einen Konverter-Prototyp gebaut und diverse Expertisen über andere Energiemaschinen in Auftrag gegeben. Zurzeit klärt sie ab, ob ein von den Mailänder Professoren Giuliano Preparata und Emilio Del Giudice entwickelter Prototyp eines "Kalte-Fusions"-Apparats sich als TransAltec-Projekt eignet. Der Verwaltungsrat der TransAltec besteht aus dem Ingenieur Adolf Schneider (Präsident), der Journalistin Inge Schneider, dem Unternehmer Dr. Martin Keller, dem Physiker Dr. Hans Weber und dem Hotelier Peter von Siebenthal. Der Expertenbeirat wird gebildet von den Physikern Dr. Hans Aspen, Dr. Angelo Communetti und Dr. Hermann Wild. Die TransAltec ist hervorgegangen aus den langjährigen Aktivitäten des Ehepaares Schneider, die sich mit dem "Jupiter-Journal", heute NET-Journal, den anderen Publikationen ihres Jupiter-Verlages und mehreren Tagungen schon seit vielen Jahren für "Freie Energie" und Umwelttechnologien verdient gemacht haben. Das NET-Journal ist offizielles Publikationsorgan der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Freie Energie (SAFE), und seit kurzem nun auch der Deutschen Vereinigung für Schwerkraftfeldenergie (DVS), in deren Mitgliederbeiträgen das Abonnement der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift enthalten ist. Sonst kostet ein Jahresabonnement DM 100,-.

Quellen:
Preparata, Prof. Dr. G. und  Del Giudice, Prof. Dr. E. (Bericht und Interview): "Energie für das 3. Jahrtausend - Die Kalte Fusion vor dem Durchbruch ?". NET-Journal, Jg. 3, Heft1/2 (1998), S. 4-9
"Eine Verbindung von Energie und Erfolg", NET-Journal, Jg. 2, Heft 12 (Dez. 1997), S. 9
"Neues von TransAltec AG", NET-Journal, Jg. 3, Heft Nr.1/2 (Jan.-Feb. 1998), S. 26.

Adressen:
TransAltec AG, Postfach, CH-8050 Zürich, Tel. ++41-1-310 28 60, Fax ++41-1-310 28 64
NET-Journal: Jupiter-Verlag, Wattstr.3, Postfach, CH-8050 Zürich, Tel. ++41-1-310 28 60, Fax ++41-1-310 28 64
Deutsche Vereinigung für Schwerkraftfeldenergie (DVS), Sekretariat, Feyermühler Str. 12, D-53894 Mechernich, Fax ++49-2443-8221, e-mail: wbahmann@compuserve.com.

Links: Deutsche Vereinigung für Schwerkraftfeldenergie (DVS)
 

Atemtherapie: Begriffe schaffen für bisher sprachloses Erfahrungswissen
von Marco Bischof

Die gerade in Deutschland sehr verbreitete Atemtherapie steht zur Zeit vor einem Dilemma, das alle Grenzwissenschaften kennen. Seit einigen Jahren sondieren die in der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempflege (AFA) organisierten Atemtherapeuten, der Vertreter verschiedener Richtungen angehören, Möglichkeiten und Wege zu einer staatlichen Anerkennung des Berufes, die eine Erstattung ihrer Leistungen durch die Krankenkassen möglich machen würde. Seit Mai 1996 ist z.B. sowohl in den Qualitätskriterien der Kassen im Bereich Prävention als auch im Katalog der Heil- und Hilfsmittelrichtlinien die "Atemtherapie nach Middendorf" negativ aufgelistet, da angeblich keine empirischen Erkenntnisse vorliegen. An Fachtagungen, Mitgliederversammlungen und im Mitteilungsblatt der AFA wird seit einiger Zeit das Für und das Wider von Bemühungen um eine wissenschaftliche Anerkennung der Atemtherapie diskutiert. Viele Atemtherapeuten befürchten, wissenschaftliche Untersuchungen und Beurteilungen könnten das Wesentliche an der Atemtherapie verfehlen und diese deshalb gefährden. Um dies zu verhindern, müßten die Vertreter der Atemtherapie zunächst ihr Erfahrungswissen in ihrer eigenen Sprache dokumentieren, um so zu einer Selbstdefinition zu kommen. Als zweiten Schritt müßten im Bereich der Wissenschaft Konzepte gesucht werden, die sich eignen, eine Brückenfunktion zwischen dieser Eigendefinition und den Konzepten der Biomedizin zu leisten. Damit könnte erreicht werden, die Atemtherapie-spezifischen Kriterien für das wissenschaftliche Denken anschaulich und plausibel zu machen, und die Resultate allfälliger biomedizinischer, biophysikalischer und psychologischer Studien in einen Kontext einzuordnen, der sowohl den Kriterien der Wissenschaftlichkeit wie auch jenen der Atemtherapie gerecht wird. Um einen solchen Prozeß in Gang zu bringen, haben letzten Sommer einige Mitglieder des AFA-Berufsverbandes eine Arbeitsgruppe "Atem und Sprache" gebildet.
Eine adäquate Begrifflichkeit für ein bisher "sprachloses" Gebiet - das ist ein zentrales Problem aller Grenzwissenschaften. Zu den Grenzwissenschaften gehören viele Gebiete, die aus einer erfahrungs- und wahrnehmungsmäßigen Erkundigung von Territorien entstanden sind, die für unsere Gesellschaft "neu" sind und deren Erfahrungen in unserer Gesellschaft bisher nicht als "wertvolle gesellschaftliche Erfahrung" betrachtet und anerkannt werden. Deshalb haben sie auch noch keine Sprache, oder nur eine solche, die nicht mit dem  "aktuellen Stand des Wissens" verbunden ist, d.h. zumindest Verbindungsglieder zu der von jedermann bzw. den in der Gesellschaft maßgeblichen Kreisen akzeptierten Begrifflichkeit besitzt.

Quellen:
AFA-Information, Hefte 3 (1996, 12) und 1 (1997, 4).

Adresse:
Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempflege (AFA) e.V., Waldstraße 5, 10551 Berlin, Tel.030-395 38 60, Fax 030-395 38 23.
 

Zunehmende Körpergröße erhöht Krankheitsanfälligkeit und verringert Lebenserwartung
von Marco Bischof

Eine umfangreiche amerikanische Untersuchung hat die Schlußfolgerung früherer Studien bestätigt, daß zunehmender Energieumsatz und Körpermasse einen schnelleren Alterungsprozeß fördern. Nach ‘Rubner’s Gesetz’ steigt der Energieumsatz (Grundumsatz) proportional zur Oberfläche der betreffenden Tierform an, wobei nicht nur die äußere, sondern auch die innere Oberfläche (stoffwechselaktive Flächen wie Magen- und Darmschleimhäute etc.) gerechnet werden muß. Ludwig von Bertalanffy hat bereits in seiner ‘Theoretischen Biologie’ (1932) gezeigt, daß das Wachstum tierischer Körper auf eine optimale Körpergröße zielt, die durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Körpermasse und stoffwechselaktiven Oberflächen, also dem Energieumsatz, bestimmt wird. Seine optimale Größe scheint der moderne Zivilisationsmensch nun durch die Wachstumsakzeleration zu überschreiten, mit entsprechenden Folgen für seine Gesundheit. Die Studie von Thomas Samaras und Gregory Heigh, die die Daten von mehreren Untersuchungen an großen Patientenzahlen in verschiedenen Ländern auswerteten, zeigt, daß Menschen von größerer Statur und/oder Körpermasse ein deutlich größeres Risiko haben, an degenerativen Krankheiten wie Herz- und Kreislaufleiden und Krebs zu erkranken, und eine geringere Lebenserwartung haben als kleine und leichtere Menschen.

Quellen:
Samaras, Thomas T. und  Heigh, Gregory H.: How human size affects longevity and mortality from degenerative diseases. Townsend Letter for Doctors & Patients 159: 78-85, 133-139, 1996
von Bertalanffy, L.:  Theoretische Biologie, Bd.1, Gebrüder Borntraeger, Berlin 1932
 Bischof, Marco: Wachstum und Schrumpfung in Biologie, Medizin und Biophysik, in Werner Schenkel und Fritjof Hager (Hrsg), Schrumpfungen, Springer Verlag, Heidelberg, ( in Vorbereitung).

Links: Townsend Letter for Doctors & Patients
 

Größerer Busen durch Selbsthypnose (Psychoneuroimmunologie)
von Marco Bischof

Es gibt eine risikolose Alternative zu den mit großer Wahrscheinlichkeit gefährlichen Silikonimplantaten zur Brustvergrößerung, falls frau das natürlich Gegebene für verbesserungsbedürftig hält. Eine Reihe von Studien haben seit Jahrzehnten immer wieder gezeigt, daß tägliche Selbstsuggestion, verbunden mit Visualisierung, von Frauen nach einer Trainingsperiode von etwa 12 Wochen zuhause praktiziert, in der Regel verläßlich zu dauerhafter Vergrößerung des Busens führt.

Quelle:
 Anderson, Robert  A.: Breast size and hypnosis, Townsend Letter for Doctors & Patients, No.159, Oktober 1996, S.40
 Barber, Theodore: Advances 1(2):7-40, 1984
Willard, R.D.: Breast enlargement through visual imagery and hypnosis. American Journal of Clinical Hypnosis 19(4): 195-200, 1977.
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Copyright:1998 Bernhard Harrer Wissenstransfer    eMail: harrer@datadiwan.de