Kritische Evaluation der Lebensenergie-Forschung von Wilhelm Reich (Orgon-Theorie)
Autor: Harrer, Bernhard 
Keywords: Lebensenergie, Wilhelm Reich, Orgon Energie, Evaluation, Meßtechnische Analyse 
Abstract: In den Jahren 1990 bis 1994 lief ein Projekt zum Thema Lebensenergieforschung an der Abteilung für Naturheilkunde, Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin. Schwerpunkt war die Evaluation der Orgon-Theorie des Psychotherapeuten Wilhelm Reich. Mit diesem Ziel wurden die biophysikalischen Theorien und Experimente von Reich durch meßtechnischen Nachvollzug und Analyse der gesamten Literatur untersucht. Die Ergebnisse werden in diesem Artikel kurz zusammengefaßt und es wird auf eine Reihe von weiteren Artikeln verwiesen, in denen einzelne Experimente ausführlich dargestellt und evaluiert sind. 
Copyright: Bernhard Harrer, Berlin 1997 
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Comment:
Dies ist das Abstract eines Vortrages über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Orgon-Biophysik, welcher zum ersten Mal im Juni 1993 an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin bei Bernd Senf gehalten wurde [IJBH]
09. Jun. 1998

Fragestellung

Im Jahr 1997 jährt sich zum 100. mal der Geburtstag und zum 40. mal der Todestag des Arztes und Psychotherapeuten Dr. Wilhelm Reich. Reich versuchte als Schüler Sigmund Freuds sein Leben lang die Libido, die Triebenergie des psychischen Geschehens, als eine quantitativ meßbare physikalische Energie zu beschreiben, der er den Namen Orgon gab. Er führte eine Reihe physikalischer Experimente durch, mit denen er seine Theorie einer spezifischen Lebensenergie als bewiesen ansah. Diese Orgontheorie findet in den letzten Jahren zunehmend Interesse bei Ärzten, Heilpraktikern und Patienten, ohne daß sie jemals einer neutralen wissenschaftlichen Evaluation unterzogen wurde.

Geschichte

In den Jahren 1991 bis 1994 wurde von Bernhard Harrer an der Freien Universität Berlin, Abteilung für Naturheilkunde, bei Prof. Dr. Joachim Hornung, ein Forschungsprojekt durchgeführt, mit dem Namen "Orgon-Biophysik - Kritische Annäherung an die biophysikalischen Arbeiten von Wilhelm Reich". Ziel war eine wohlwollende, kritische, systemimmanente Überprüfung der Lebensenergie-Postulate von Wilhelm Reich, sowie die aktuelle Diskussion der Lebensenergie-Begriffe anderer Forscher. Zu diesem Zweck wurden fast alle (über 20) physikalischen und biologischen Experimente von Reich mit moderner Meßtechnik nachvollzogen und evaluiert. Reichs originale Versuchsaufbauten und Publikationen wurden analysiert und seine Schlußfolgerungen kritisch überprüft.

Ergebnisse

Im baugleichen Nachvollzug der Experimente konnten tatsächlich die selben Phänomene beobachtet werden, wie sie von Reich beschrieben wurden. Die Analyse der Versuchsdesigns und der Einsatz moderner Meßtechnik zeigte jedoch, daß alle auftretenden Phänomene durch klassische physikalische Effekte erklärbar sind. Ein Hinweis auf eine spezifische Lebensenergie konnte nicht gefunden werden. Die Untersuchung von Reichs Originalgeräten im Wilhelm Reich Museum in Rangeley, USA, brachte gravierende Mängel der von ihm verwendeten Meßtechnik zu Tage und ließ vermuten, daß Reich sich nicht genügend in Grundlagen und Methodik der experimentellen Physik, insbesondere der Meßtechnik eingearbeitet hatte, um die von ihm beobachteten Effekte in geeigneter Weise zu interpretieren. An mehreren Stellen konnte gezeigt werden, daß Reich in seiner Arbeit Meßfehlern und Experimentator-Effekten unterlag. Entsprechend erscheint die von ihm aus den Experimenten abgeleitete Theoriebildung einer spezifischen Lebensenergie unhaltbar. Dieser Eindruck wurde durch die Analyse aller von Reich hierzu veröffentlichten Texte bestätigt.

Zusammenfassung

Ein steigendes Interesse von Ärzten und Patienten an der Lebensenergie-Theorie (Orgon) von Wilhelm Reich machte eine kritische Evaluation seiner Postulate notwendig. Ein entsprechendes Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin fand ausschließlich gravierende Mängel in Reichs experimenteller und theoretischer Arbeit zum Lebensenergie-Begriff. Ein Hinweis auf eine spezifische Lebensenergie konnte in Reichs biophysikalischen Arbeiten nicht gefunden werden.

Artikel von Bernhard Harrer zu diesem Thema
 
Beobachtetes Phänomen / Experiment von W. Reich Analyse und Nachvollzug durch B. Harrer et al.
Orgonakkumulator, medizinische Wirkungen (Physiologie), Wärmeempfinden, Wirkmechanismen Bioinformation zwischen Lebensenergie und qualitativen Steuerprozessen
Das Verhältnis quantitativer Lebensenergie-Konzepte zu qualitativer nichtenergetischer Bioinformation am Beispiel der Orgontheorie von Wilhelm Reich: Ganzheitliche Analyse der Wirkmechanismen des Orgonakkumulators 
Erschienen in: Erfahrungsheilkunde, Nr. 5 / 1998, Haug Verlag, Heidelberg, ISSN: 0014-0082 (auch als PDF)
Orgonakkumulator, thermische Wirkungen 
Temperaturdifferenz-Experiment (T0-T)
Lebensenergie im Widerspruch zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik? Das Temperaturdifferenz-Experiment von Wilhelm Reich
Leuchterscheinungen in Vakuumröhren 
VACOR-Experiment
Lebensenergie und Vakuum - Über die VACOR-Versuche in Wilhelm Reichs ORANUR-Experiment
Bewegungsenergie aus einer leuchtenden Vakuumröhre 
Freie Energie gewinnen mit einem Orgonmotor
Die motorische Kraft der Orgonenergie: Der Orgonmotor von Wilhelm Reich
Hohe Zählraten mit Geiger-Müller-Zählern 
Das ORANUR-Experiment 
Wirkung von Radioaktivität auf die beteiligten Personen
Lebensenergie und Radioaktivität im "ORANUR-Experiment" - Wilhelm Reichs Arbeit mit dem Geiger-Müller-Zähler und das Konzept einer Übererregung von Lebensenergie
Verlängerte Entladungszeit eines Elektroskopes in einem Orgonakkumulator Über Elektrostatik und Wilhelm Reichs Messungen mit dem Elektroskop
Leuchterscheinungen in Neonröhren 
Messen eines Lebensenergiefeldes am Körper 
Orgonenergiefeld-Meßapparat
Lebensenergie, Orgonenergie und Elektrosmog - Analyse des Orgonenergiefeld-Meßapparats von Wilhelm Reich und die Frage, wie Lebensenergie (Orgonenergie) mit Elektrosmog verwechselt werden kann
Orgon-Theorie und ihre Anwendungen durch Patienten und Therapeuten Die Orgonenergie nach Wilhelm Reich - und was daraus geworden ist - Persönliche Anmerkungen zu Wilhelm Reichs Orgontheorie zwischen wissenschaftlicher Überprüfung und Vermarktung
Belichtung von Fotomaterial durch Orgonenergie 
Experimente von Thelma Moss nach Anregung durch Reichs Tochter Eva Reich
Ein einfaches Experiment zum Fotografieren von Lebensenergie? Ermöglicht der Orgonakkumulator nach Wilhelm Reich die Herstellung von Kirlian-Fotos mittels Lebensenergie (Orgonenergie) statt mittels elektrischer Hochspannung?
Bestimmte Bäume lassen wetterabhängig ihre Äste hängen 
Der Reichanhänger James DeMeo vertreibt solche Äste als Indikatoren für Lebensenergie
Holz als biologischer Indikator für Lebensenergie - Die Biegung eines trockenen Aststückes im Freien als Indikator für Lebensenergie (Orgonenergie nach Wilhelm Reich): Die experimentelle Analyse des Maine Woodman‘s Weatherstick.
  • Subjektive Lichteindrücke
  • Flimmern in der Atmosphäre, Hitzewellen
  • Orgonfunken, Teilchen oder Kontinuum
  • ORANUR-Krankheit
Diese Themen und einige der oben genannten Experimente und Analysen sind diskutiert in: 
Harrer, Bernhard; Rudolph, Christian: Über Wilhelm Reichs Oranur Experiment. Erster Bericht. Frankfurt am Main: Zweitausendeins 1997, ISBN 3-86150-161-9. 
Es ist antiquarisch zu finden, z.B. hier.
  • Wetterbeeinflussung mit dem Cloudbuster
  • Hautpotentialmessungen am menschlichen Körper - Die Bioelektrischen Versuche
  • Der Orgonotester von der Firma Marah
  • Reichs Denkmethode: Der "Orgonomische Funktionalismus"
  • Strom aus dem Orgonakkumulator?
  • Persönliche Erfahrungen mit Orgon, DOR, Oranur
  • Bion-Experimente und digitale Bildverarbeitung
  • Versuche zum Einfluß von Orgon auf das Keimverhalten von Pflanzen
  • Das Orgonoskop - Erzeugt ein Orgonakkumulator Licht?
Die Versuche und Analysen zu diesen Themen konnten aus Kostengründen noch nicht veröffentlicht werden. 
Sie können gegen entsprechende Vorschläge zur Finanzierung dieser Publikationen beim Autor abgefragt werden.

Audiomitschnitt eines Vortrages von Bernhard Harrer zu diesem Thema
Gehalten in Innsbruck im Rahmen der Wilhelm Reich Lectures am 13.6.2012.


https://www.youtube.com/watch?v=9WgDdaS0tBU

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