Patienteninformation für Naturheilkunde e.V. (Hrsg.)
Sehtraining
Beschreibung:Basierend auf dem von dem Augenarzt W. H. Bates (1860-1931) entwickelten Training zur Stärkung des Sehvermögens durch gezielte Augenübungen - und im besten Fall ein Verzicht auf die Brille - gibt es inzwischen eine ganze Anzahl verschiedener Systeme zur Verbesserung oder Erhaltung der Sehkraft. Bates ging davon aus, daß das Sehen nur dann optimal funktioniert, wenn Auge und Gehirn entspannt sind. Unter dem Aspekt, den Menschen als Ganzes zu betrachten, muß man das Sehen im Kontext mit der körperlich-seelischen Verfassung betrachten, das Sehtraining als Anregung der Selbstheilungskräfte verstehen.
Anwendungsbereich:
Kurz- und Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, Schielen, Probleme mit den Augen bei der Bildschirmarbeit (trockene, brennende Augen).
Praxis:
Mit Hilfe von Sehlehrer/innen und durch individuelle Übugen sollen in Einzelstunden oder in Workshops unterschiedliche Arten des Sehens bewußtgemacht und reflektiert werden, ungünstige Sehgewohnheiten korrigiert und verkrampfte (Augen)muskeln entspannt werden. Oft werden in das Programm Elemente anderer Verfahren wie Entspannungstechniken für den gesamten Körper, Hypnose, Kinesiologie, NLP, Yoga u.a. integriert.
Der Effekt des Sehtrainings wird kontrovers diskutiert. Nach Ansicht vieler Schulmediziner lassen sich die Augenleistungen, die durch Verziehungen an Linsen (wie bei Kurz- und Weitsichtigkeit) und Hornhaut bedingt sind, durch Training nicht maßgeblich beeinflussen. Gezielte Augenmuskeltrainings, wie sie bei schielenden Kindern angewendet werden, sind hingegen durchaus einsetzbar und führen zu Erfolgen.
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