Es sind nicht nur leere Worte !
Eine provokative These zur Rolle des zeitgenössischen Übersetzers bei der Übertragung des Koran
© 1997 Achmed A. W. Khammas 
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Zusammenfassung: In diesem Text stelle ich ein Modell vor, mit dem man inhaltliche Beschreibungen des Koran auf unsere heutige Welt projezieren kann. Der Text selbst wird nicht verändert, es werden auch keine mathematischen Tricks angewandt (wie z.B. in dem Buch "Der Bibel-Code"), sondern es kommt ausschließlich ein altbekanntes semiotisches Instrument zu Anwendung. Ziel ist es darzustellen, was die damals offenbarten Visionen inhaltlich beschreiben - und zwar in unserer zeitgenössischen Sprache.


1.

Schon früh motivierte die geheimnisvolle Faszination des Orients und die Angst vor seinem maurischen -und später ottomanischen- Credo "Feuer und Schwert" (eigentlich "Licht und Gerechtigkeit" !) die Gelehrten, mittels Übersetzungen den Inhalt des so überraschend wirkungsvollen Heiligen Buches des Islams kennenzulernen. Ein weitergehendes Motiv war natürlich auch der Wunsch nach kirchlich begründeten Widerlegungen des Koran.

Die offizielle Meinung islamischer Gelehrter lautet, daß der Koran unübersetzbar sei - und dem stimmen eine große Anzahl westlicher Arabisten, Islam- und Religionswissenschaftler zu, die aus diesem Grund auch lieber von 'Übertragungen', und nicht von 'Übersetzungen' sprechen. Einigkeit besteht darüber, daß jede Übertragung nur einen schwachen Abglanz der machtvollen Verse des Koran bieten kann.

Auf Grund eines Gutachtens von Martin Luther wurde im Jahre 1543 in Basel durch den Züricher Theologen Theodor Bibliander erstmals eine lateinische Ausgabe des Korans gedruckt, welche allerdings schon 1143 auf Anregung von Petrus Venerabilis aus dem Arabischen übertragen worden war. Dieser Druck bildete für ein weiteres Jahrhundert die Vorlage einer ganzen Reihe anderssprachiger Versionen.

Die beiden ersten deutschen Koran-Übertragungen erschienen dann 1616 von S. Schweiger in Nürnberg und 1688 von E. W. Happel in Hamburg. Keine war jedoch aus dem arabischen Original entstanden, ebenso wenig wie die Übertragungen von D. Nerreter (1703) oder Th. Arnold (1743). Zu den Hauptgründen hierfür zählte zum einen der Mangel an authentischen Vorlagen, und zum anderen die Seltenheit arabischsprachiger Übersetzer zur damaligen Zeit.

Eine Übertragung, die wissenschaftlich in ihrer Zeit am nachhaltigsten gewirkt hat, ist die Edition des italienischen Jesuitenpaters Lodovico Marracci, die 1698 in Padua erschien und neben dem vollständigen arabischen Text auch eine lateinische Übersetzung nebst entsprechender Widerlegungen enthielt. Allerdings war schon vier Jahre vorher, im Mai des Jahres 1694, bei dem Pastor Abraham Hinckelmann in Hamburg erstmals eine gedruckte arabische Version des Korans erschienen, obwohl Papst Alexander VII (1655-1667) das kirchliche Verbot erneuert hatte, den Koran, sei er im Urtext oder in einer Übersetzung, zu veröffentlichen. So dauerte es dann auch noch bis 1772, als in Frankfurt/M. eine von D. F. Megerlein direkt aus dem Arabischen übertragene deutsche Koranausgabe veröffentlicht wurde, welche auch Goethe intensiv nutzte. Und nur ein Jahr später veröffentlichte F. E. Boysen in Halle eine weitere Ausgabe, welche dann im Jahre 1828 von S. F. G. Wahl neu bearbeitet wurde. Damit lagen auch im deutschsprachigen Raum Koranübertragungen vor, die eine Basis für die weitere Beschäftigung mit den Grundaussagen des Islams ermöglichten.

Zu den bekanntesten Übertragungen in die englische Sprache zählen die Arbeiten von G. Sale (1734) und E. H. Palmer (1880) sowie die zeitgenössischen Übertragungen von R. Bell (1939) und A. J. Arberry (1955). Im Französischen sind Du Ryer (1647), M. Savary (1783) und R. Blachère (1949) zu nennen.
 
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2.

Viele der damaligen Übersetzer haben während ihrer Arbeit auf die im Islam anerkannten und hochgeachteten Koran-Kommentare (in erster Linie 'Tafsîr al-Dschalâlain') zurückgegriffen. Diese sind jedoch nur um wenige Jahrhunderte jünger als der Koran selbst und somit eher dazu geeignet, den Koran nach dem historischen Zusammenhang und der Bedeutung der Wörter, die sie zu Lebzeiten des Propheten hatten, zu interpretieren. Dies wird allerdings auch von den meisten zeitgenössischen Übersetzern so gehandhabt. Eine weitergehende Analyse des Textes, und insbesondere jener Stellen, über die es in den Kommentaren heißt, "Und Allah weiß, was er hiermit meinte", wird durch diese Herangehensweise natürlich erschwert. Auch diese Passagen wurden in die jeweilige Zielsprache übertragen, doch beschränkten sich die Übersetzer hier notgedrungen auf die wortwörtliche Methode (mit vielen Fragezeichen). Die Rolle des Übersetzers könnte hier in Zukunft eine beachtliche Erweiterung erfahren!

Eine weitere bisher nicht ausreichend behandelte Frage betrifft die religiöse Zugehörigkeit des Übersetzers selbst, da die so oft beschworene 'wissenschaftliche Distanz' oder 'Unabhängigkeit' wohl eher fiktiv sind (...). In jedem Individuum weisen kulturelle und soziale Prägungen der inneren Strömung des Fühlens und des Denkens den Weg. Es ist daher nur zu verständlich, daß räumlich oder zeitlich auseinanderliegende Kulturen neben ihren verschiedenen Motiven auch unterschiedliche Interpretationen und Bewertungen vornehmen.

Vergleichen wir die beiden jüngsten zeitgenössischen Übertragungen des Koran ins Deutsche, also die 1901 in Leipzig von Max Henning herausgegebene mit der von Rudi Paret 1966 in Stuttgart veröffentlichten, so erkennen wir sehr klar die Auswirkung der präzisionsfördernden Moderne auf die Zielsprache des Übersetzers. Als Beispiel möchte ich hier den Titel der 51. Sure aufführen: Die im Arabischen vorhandene Mehrdeutigkeit in [Al-Thâriât] reduziert sich bei Henning auf ein entropisches "Die Zerstreuenden", während es bei Paret schon wesentlich genauer und sachbezogener "Die aufwirbeln" heißt !

Trotzdem stellt man immer wieder fest, daß sich die Übersetzer der heiligen Texte an vergangene Beispiele halten und -bewußt oder unbewußt- auch inhaltlich stets im Kontext jener 'Raumzeit' verbleiben. Eine kaum genutzte Alternative hierzu bildet das Arbeitskonzept einer 'geschichtsfreien Übersetzung', also einer Übertragung nach der Prämisse, der vorliegende Text sei zeitgenössisch, um damit neue Assoziationsfelder und aktuelle Zusammenhänge herausarbeiten zu können.
 
 
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3.

Als 'Wunder' des Koran gilt -neben der unübertroffenen poetischen Wucht seiner Verse- die trotz allem so überraschende Allgemeinverständlichkeit. Der ungebildete Analphabet erfährt die innerer Erfüllung ebenso wie der erfahrene Sprachwissenschaftler, sobald sie beide die heiligen Texte vernehmen. Eine spätere Nachfrage mag zwar ergeben, daß hierbei sehr unterschiedliche Niveaus des begrifflichen Erfassens und der intellektuellen Durchdringung erreicht worden sind, aber niemand würde dies kritisieren oder gar versuchen, den Unterschieden in den jeweiligen Interpretationen einen Riegel vorzuschieben. Doch wie verhält es sich mit zukünftigen, neuen Ebenen des Verstehens ?

Tatsächlich wird in den meisten islamisch dominierten Gesellschaften versucht, einen Status Quo zu erhalten, der gewissen politischen und wirtschaftlichen Interessengruppen zusagt. Wie auch in allen anderen Gesellschaften besteht hier eine Verknüpfung der direkten Machtausübung mit der Inhaltsdefinition von Wörtern. Gerade der Übersetzer hat einen empfindsamen Sinn für derartige Verschiebungen: So steht [Hukm] heute für 'politisches Regime' und 'Herrschaft', während es ursprünglich 'Recht sprechen', 'gerecht sein' und 'weise sein' bedeutete, und nicht das geringste mit Politik zu tun hatte. Es ließen sich noch viele ähnliche Beispiele dafür aufzeigen, wie den Begriffen aus machtpolitischen Erwägungen ein primitiver und manchmal sogar willkürlicher Sinn gegeben wird.

Eine Belebung der Intuition des Übersetzers wird durch diese Sachlage natürlich sehr erschwert. Es lassen sich in einigen islamischen Ländern zwar Spuren eines zeitgenössischen und aufgeklärten Verstehens der visionären Texte ausmachen, einen spürbaren Einfluß haben sie bisher jedoch noch nicht erlangt. Durch die zunehmende Fundamentalisierung ist eine aufgeschlossene Textarbeit und moderne Exegese -noch dazu in fremder Sprache (!)- fast schon lebensgefährlich geworden.
 
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4.

Der Prophet Mohammed berichtete, daß ihm die heiligen Texte vom Erzengel Gabriel (in 'Arabischer Zunge') vorgelesen wurden, worauf er sie sofort memorisierte. Anhänger erzählten, daß der Prophet aber auch in einen Trancezustand gefallen sei, in dem es nur so aus ihm heraussprudelte. Diese Verse [Ayât, wörtl. Wunder] prägten ein ganzes Zeitalter, brachten in kürzester Zeit riesige Imperien zu Fall und gaben der arabischen Sprache ein bis heute äußerst stabiles Fundament.

Vom Text selbst sagte der Prophet, daß dieser die Menschheit bis zum Jüngsten Tag begleiten würde (!); ein weiteres -viertes- Buch (die Evangelien und die Thora sind vom Islam ja anerkannt) sei nach dem Koran nicht mehr erforderlich. Im islamischen Unterricht wird den Schülern gezeigt, wo im Koran so moderne Gerätschaften wie Flugzeuge und Unterseeboote erwähnt sind, um dies als Beleg für die visionäre und die Zukunft durchdringende Kraft des Textes vorzuweisen. In die zeitgenössischen Übertragungen sind die entsprechenden modernen technischen Begriffe bisher jedoch noch nicht eingegangen.

Die Suren und Verse des Koran sind tatsächlich voller vielschichtiger Informationen. Dies wird aufgrund der Mehrdeutigkeit arabischer Wörter insbesondere bei jener Übersetzungsarbeit deutlich, die gewissenhaft alle nur möglichen Bedeutungsfelder miteinander in Korrelation bringt. Auf einer Ebene handelt es sich um Geschichten und Beispiele, um Warnungen, Befehle und Ratschläge mit der klaren Absicht, ein gut funktionierendes Gemeinwesen zu gestalten. Auf anderen Ebenen wird esoterisches und hermeneutisch verschlüsseltes Geheimwissen herausgelesen. Ganz wesentlich sind hierbei die 'utopischen' Beschreibungen einer (den Gläubigen versprochenen) zukünftigen paradiesischen Umwelt, die als äußerst erstrebenswert darstellt wird: mit sprudelnden Quellen und viel grüner Natur, mit 'Flüssen' aus Milch und Honig, mit pappelschlanken Lustobjekten [Al-Hûr] usw. usf.
 
 
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5.

Betrachten wir nun die Möglichkeit einer zukünftigen inhaltlichen Beteiligung des Übersetzers an zeitgemäßen Neuübertragungen des Koran, so wäre diese beispielsweise denkbar als Textarbeit mit semiotischen Methoden. Hierbei wird die Entschlüsselung der Vision durch die Hebung der Bedeutungen auf Ebenen allgemeiner Strukturen vorgenommen. Als Beispiel habe ich eine Aussage des Verses 13 der 91. Sure ausgewählt [Nâkatu-(A)llâhi ua Sukiâha]. Bei Henning lesen wir, "(Dies ist) die Kamelin Allahs und ihre Tränke", während Paret schreibt, "(Achtet auf) das Kamel Gottes, und daß es (richtig) zu trinken bekommt!".

Die semiotische Umwandlung könnte dann wie folgt aussehen (in Reihenfolge) :

- Originaltext
- Konventionelle Übersetzung
- Semiotische Allgemeinbedeutung (Priorität)
 

Eine der hier möglichen Satzbedeutungs-Kombinationen würde demnach lauten: "(Dies ist) das optimale (Transportmittel) / (für/oder) Wasser- (oder) Energieversorgungs(system) / und sein Betriebsmittel".

Im Koran gibt es sehr viele dingliche oder sachbezogene Verse, die einen ihnen zugrunde liegenden Gegenstand zu erfassen und sprachlich zu beschreiben suchen. Dieser kann nur visionär, nur zukünftig gewesen sein, da er sonst ja einfach hätte benannt werden können. Wie schwierig es gewesen sein mag, die als 'blendend, überwältigend und mitreißend' beschriebene Vision mit dem damaligen Sprachschatz erfolgreich zu verkünden, wird klar, wenn man sich vergegenwärtigt, daß es für einen Teil der am "deutlichen (inneren!) Horizont" (Sure 81, Vers 23) geschauten Bilder entweder überhaupt noch keine entsprechenden Begriffe gab, oder daß diese in jener Zeit in einem völlig anderen Kontext benutzt wurden. Nehmen wir als Beispiel den allein stehenden Begriff 'Wagen': Zu Beginn wurde dabei ausschließlich ein 'Pferdewagen', später dann auch der 'Eisenbahnwagen', und heute fast nur noch die 'Privat-' oder 'Personenkraftwagen' als implizite Bedeutungen vorausgesetzt.
 
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6.

Für die genannte Objektbezogenheit des Textes ließen sich Dutzende weiterer Beispiele anführen, insbesondere bei den bisher nicht entschlüsselten Surenanfängen, die oftmals vereinfachend und pauschal als 'Schwüre' bezeichnet werden. Den Übersetzer sollte eine derartige Pauschalisierung jedoch nicht befriedigen. Immerhin ist bisher weder den Exegeten (seit über eintausendvierhundert Jahren !), noch den zeitgenössischen Übersetzern klar geworden, was mit diesen Textpassagen tatsächlich gemeint sein könnte.

Es wäre auch sicherlich sehr interessant -und würde natürlich über die Zuständigkeit des Übersetzers weit hinausgehen- darüber nachzudenken, wie sich im biologischen Kontext des lebenden Menschen eine zeitüberschreitende Informationsübertragung überhaupt abspielt. Immer wieder bestätigt sich beim Bearbeiten des Korantextes der Eindruck, als wäre hier der Versuch unternommen worden, geschaute (und gemachte, hergestellte!) Dinge zu beschreiben, für die es (damals) einfach noch keine Namen gab. Der Gedanke, daß diese Dinge zeitlich in der Zukunft des Beschreibenden anzusiedeln sind, liegt daher nahe. Menschen konnten natürlich nicht Flugzeuge und Bagger, elektrische Geräte oder Atombomben als das, was sie sind, erkennen, ehe diese Dinge dann auch offiziell erfunden waren. Ein gutes Beispiel hierfür bilden die archäologischen Funde der 3.000 bis 4.000 Jahre alten 'Batterien von Bagdad', die erst zu Beginn dieses Jahrhunderts als solche erkannt wurden (übrigens von einem deutschen Ingenieur... und nicht von Archäologen !!), nachdem die moderne Menschheit die Elektrizität (wieder-)erfunden hatte. Bis dahin galten diese seltsamen Tonkrüge den Fachleuten als ominöse 'Kultobjekte', die ihren Platz im letzten Winkel des Museum-Kellers fanden...

Dies alles mag etwas befremdlich klingen und an die 'Entschlüsselung' der Hesekiel-Geschichte als die Beschreibung eines landenden Raumschiffes erinnern, doch sprechen die Bedeutungsinhalte der [Ayât] und ihre Verknüpfungen untereinander eine deutliche Sprache. Im oben aufgeführten Vers wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Gerät (und kein 'göttliches Kamel'!) beschrieben. Doch auch in vielen anderen Versen lassen sich Hinweise auf ein derartiges Objekt finden, als Beispiele seien hier nur genannt:

Sure:   11  24  37  56  67  70  72  76  82  88

Vers:   07  35  01  03  30  03  16  06  03  12

So phantastisch dies auch erscheinen mag, es lassen sich aus dem Koran im Verlaufe eine gezielt 'technologisch' definierten Übertragung die eindeutig technischen Spezifikationen einer 'Mâkina' erarbeiten (= Maschine, vgl. Wurzel 'm-k' mit der Bedeutung 'Mark/Extrakt heraussaugen'; sowie Wurzel 'm-k-n' mit dem Bedeutungsfeld 'fundamentiert/stabil', 'ermöglichen', 'eine hohe Position erreichen'; etymologisch reicht diese semitische Wurzel bis in unser heutiges 'machen' !). Diese wird uns, schenkt man dem Text Glauben, eine Fülle neuer Anwendungen wie der umweltfreundlichen Energie- und/oder Wasserversorgung bis hin zu neuen Methoden der Meerwasserentsalzung ermöglichen (Sure 25, Vers 53). Die bisher erarbeiteten Beschreibungen weisen auf ein großtechnisches System hin, dessen postulierte synergetische Grundfunktion in Form einer technischen Beschreibung interessierten Seiten selbstverständlich jederzeit zur Verfügung steht.
 
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7.

Ich hätte mich (und gerade als Übersetzer) mit einer derartigen Aussage eher zurückgehalten, wenn sich für diese nicht eine Bestätigung durch den wissenschaftlichen Versuch erbringen ließe ! Gestärkt und ermutigt durch eine derartige Beweisführung erhält der Übersetzer eine neue Funktion, er wird zum zukünftigen Erschließer von Innovationen und Ressourcen. Schöpft er dabei aus religiösen Quellen, so dient er hiermit auch indirekt dem Ziel dieser Religionen, die heilige Information zum Nutzen und zur Bereicherung der Menschheit einzusetzen.

Am Schluß dieser Betrachtung möchte ich zum Vergleich noch aus dem Evangelium des Johannes zitieren, Kapitel 7, Vers 38: "Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen." Neben der Interpretation 'im übertragenen Sinne' stehen auch hier möglicherweise noch andere profane -weil anwendungsorientierte- Neuinterpretationen offen die nahelegen, daß alle Propheten die gleiche Vision einer erreichbaren (!) zukünftigen geheilten, gesunden und gerechten Welt erlangt hatten. Die fachliche Mitarbeit an der Übertragung (und an der technischen Umsetzung !) dieser Vision(en) in die Realität wäre trotz aller damit verbundenen Mühe sicherlich eine der verantwortungsvollsten Tätigkeiten, die ein Übersetzer überhaupt ausführen kann.
 
 
 


Quellen:

Al-Fandâri, M. (1992) "Tarjamatân Almaniatân li al-Qurân fi 'Asr al-Tanuîr", Fikrun ua Fann 54: 58-63.

Al-Mi'jam al-Mufahras li-Alfâth al-Qurân al-Karîm (o.J.) Beirut: Dâr al-Fikr Verlag.

Al-Munjid fi al-Lugha ua al-A'lâm (1973) Beirut: Dâr al-Maschrek Verlag.

Al-Qurân al-Karîm (1973) Kairo: Al-Ahrâm Verlag.

Genischen, H.-P. (1993) "Bibelarbeit", pro terra 125: 9-10.

Braun, H. (1959) "Der Hamburger Koran von 1694", in Libris et Litteris, Festschrift für Hermann

Tiemann zum sechzigsten Geburtstag am 9. Juli 1959, 149-166, Hamburg, Maximilian-Gesellschaft.

Henning, M. (1974) Der Koran, Leipzig: Reclam Verlag.

Paret, R. (1979) Der Koran, Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

Orientalia (1986) Ausstellungskatalog zum 32. International Congress of Asian and North African Studies in Hamburg, Osnabrück: Biblio Verlag.
 

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