Wechseljahre Wechselzeit
Ein naturheilkundliches Handbuch
Autor: Rita Nissim 
Keywords: Ein naturheilkundliches Handbuch
Abstract: Rina Nissim berät Frauen in den Wechseljahren fachkundig. 
Copyright: Copyright der Texte: Orlanda Frauenverlag
Großgörschenstraße 40, 10827 Berlin 
Copyright der HTML-Gestaltung: Bernhard Harrer, Berlin, 1997. 
14. Oct. 1997 
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Leseprobe:
 
Hitzewallungen
 
Was ist eine Hitzewallung? Ein Gefühl plötzlich auftretender Hitze, die in der Brust beginnt und sich bis über den Kopf ausbreitet, zuweilen von Rötungen begleitet; sie kann aber auch als Unwohlsein in Erscheinung treten. Die Hitzewallung dauert einige Minuten, führt zu starkem Schweißausbruch und anschließendem Frösteln. Manchmal kündet sich die "fliegende Hitze" auch durch ein Prickeln oder Kribbeln in Armen und Beinen oder eine besondere Erregung an, zuweilen tritt sie ganz plötzlich auf.

Die Hitzewallung wird mit den hormonellen Veränderungen assoziiert, die manche Frauen, wenn auch weniger heftig, schon beim Eintreten der Blutung erleben. Doch die Hitzewallung ist vor allem eine neurovegetative Erscheinung (die die Reflexe betrifft, welche unsere wichtigsten Körperfunktionen steuern: Atmung, Herzschlag, Blutdruck); sie wirkt auf das Gefäßsystem. Das neurovegetative System wird von den hormonellen Veränderungen in Mitleidenschaft gezogen, und das Gefäßsystem folgt unbewußt den anscheinend planlosen Befehlen, die das neurovegetative System ihm gibt: Die Kapillaren weiten sich schlagartig, dadurch kommt es zu Hitze und Schweißausbrüchen, dann ziehen sie sich wieder zusammen und lösen so ein Kältegefühl aus.

(...)

Was soll frau bei Hitzewallungen tun?

Sich nicht genieren und das Fenster öffnen und dabei ganz ruhig sagen. "Ich habe eine Hitzewallung", oder sich mit allen möglichen Mitteln Kühlung verschaffen: kalten Getränken, Eiswürfeln, spanischen oder japanischen Fächern ...

Zu den Substanzen, die Hitzewallungen auslösen können und deshalb zu vermeiden sind, gehören: Alkohol, Schokolade, Salz und Gewürze, Tabak, Kaffee. Jede sollte ihre eigenen Beobachtungen machen und sich dabei fragen, was sie getrunken oder gegessen hat oder ob ihr zuvor irgendetwas Besonders zugestoßen ist. Will mir der Hitzeschub etwas sagen?

Sportliche Betätigung verringert dagegen die unangenehmen Auswirkungen der Menopause, insbesondere die Hitzewallungen. Sport und Gymnastik kräftigen wegen der damit verbundenen besseren Durchblutung die Gefäße sowie auch alle anderen Organe. Durch die Anstrengung wird auch das Zentrum gekräftigt, von dem aus Temperatur und Adaptionsfähigkeit des Körpers gesteuert werden.

Wir müssen uns an die Wichtigkeit von Vitamin E und der mehrfach ungesättigten Fettsäuren erinnern. Diese lebenswichtigen Substanzen, die wir in kaltgepreßten Ölen finden, sind für alle Gewebe wichtig, besonders aber für Herz und Gefäße und die Eierstöcke. Das Vitamin E wird auch Fruchtbarkeitsvitamin genannt, es ist festgestellt worden, daß ein Mangel daran Sterilität zur Folge haben kann, für die es ansonsten keine Erklärung gab.

Die besten Öle, um einen Mangel an beiden Vitaminen zu verhindern, sind Leinöl, Weizenkeimöl, Nachtkerzenöl und Borretschöl. Da alle vier einen sehr ausgeprägten Geschmack haben, können wir sie schwerlich unter die täglichen Nahrungsmittel mischen. Leinöl kann als Emulsion möglicherweise unter Kefir und Joghurt, Weizenkeimöl in den Salat gegeben werden, ansonsten nimmt frau diese Öle als Nahrungszusätze in Kapselform (mindestens zweimal täglich zwei Kapseln) oder löffelweise wie den Lebertran unserer Großmütter. Bei der täglichen Nahrungszubereitung verwenden wir kaltgepreßte Öle, damit die Vitamine darin nicht abgetötet werden: Sonnenblumenöl, Distelöl, Sesamöl, Hasel- und Walnußöl oder Traubenkernöl. Wie schon erwähnt, sind Mais, Raps- und Olivenöl arm an Vitamin E und F. Olivenöl hat, neben seinem guten Geschmack, den Vorteil, daß es den Cholesterinspiegel senkt und daher bei Herz- und Gefäßkrankheiten sehr zu empfehlen ist; auch entwässert es die Galle, da jedoch sein Vitamingehalt gering ist, mischt man es für den Salat mit Walnuß- oder Haselnußöl. Und da mindestens ein, zwei Eßlöffel pro Tag empfohlen werden, sollten die Öle nicht nur für den Salat verwendet werden, sondern auch über Gemüse und Getreide gegeben werden, und zwar erst kurz bevor sie auf den Tisch kommen (damit sie sich nicht erwärmen).

Spurenelemente:

Verwendung: Im Handel sind Spurenelemente in unterschiedlichen Darreichungsformen, als Säfte und Tabletten. Sie werden morgens, auf nüchternen Magen, unter die Zunge gegeben.

Bei Adaptionsstörungen kann auch Akupunktur wirksame Hilfe bieten.

Verwendet werden: obere blühende Teile

Eigenschaften: krampflösend, wirkt ausgleichend auf den Sympathiekus, Beruhigungsmittel, wirkt harntreibend und antiseptisch auf die Harnwege, Mittel gegen Blutgerinnung.

Indikationen: Hitzewallungen, vor allem im Bereich des Kopfes, Schlafstörungen, Nervosität, Melancholie, Krampfhusten, Erkrankungen der Harnwege, Blutandrang, Venenentzündung.

Äußerlich: bei Augenbeschwerden

Verwendung: Aufguß: ein Teelöffel pro Tasse, 2-3 Tassen pro Tag; integrale Frischpflanzensuspension: 2 Maßeinheiten pro Tag.

Tinktur: 45 bis 90 Tropfen täglich, besser noch 1:10 verdünnt (siehe Rezept am Ende des Kapitels).

Inhaltsangabe (Auszüge)

 
Rina Nissim, Wechseljahre, Wechselzeit
Ein naturheilkundliches Handbuch. 
Orlanda Frauenverlag, ISBN 3-929823-20-9 
 

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